Schulentwicklung

mit Blick auf belastete Kinder

Mikro-Organisation Förderung

Schulentwicklung

Die Struktur der einzelnen Fördergruppen hängt sehr ab von den jeweiligen Förderbedürfnissen der Kinder und ihrer aktuellen Lernstände. Auch unter den förderbedürftigen Kindern herrscht eine große Heterogenität. Aus den Erfahrungen der SWM-LMU-Projekte haben sich folgende fünf Problemfelder auf der Ebene der Micro-Organisation ergeben:

 

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Etablierung eines Fallbesprechungsteams je Förderschüler
Wesentlich für eine gelingende professionelle Begleitung eines Förderkindes ist, dass man zu Schuljahresbeginn für jeden Förderschüler ein Team definiert, welches einerseits in irgendeiner Form an der Förderung des Kindes beteiligt ist und andererseits auf dem Jour fixe an den Team-Besprechungen und Entscheidungen aktiv beteiligt ist.
Durchführung einer gemeinsamen Schülerbeobachtung
Alle an der Förderung beteiligten Personen haben Zugang zu einer gemeinsamen prozessorientierten Schülerbeobachtung (analog oder digital - siehe Bereich Förderdiagnostik). Diese Beobachtungsform enthält Daten zu den Fähigkeiten und Leistungen des Kindes wie auch Förderplanvorschläge.
Auswahl der Förderkinder in Team-Fallbesprechungen
Klassenlehrerin und Förder-Koordinationslehrkraft sollten zusammen (evtl. mit Erzieherin aus dem Ganztag, der Schulpsychologin u.a. Fachexpertinnen) auf Basis der Lehrerinnenbeobachtungen und der Testergebnisse diskutieren, welche Kinder der jeweiligen Klasse welche Förderbedarfe haben.
Erkennen von zusätzlichen Unterstützungsbedarfen
Stets müssen Bedarfskontexte auf der übergeordneten Unterstützungsebene in den Blick genommen werden. Manche Kinder haben neben fachlichen Lernbedarfen auch zusätzlich Unterstützungsbedarf z.B. eine Rezept-Abklärung beim Kinderarzt, die Besorgung einer passenden Brille, Terminklärungen für eine Stotterer-Therapie u.a.m. Diese Lernkontext-Unterstützung ist oft Voraussetzung für eine positive Lernentwicklung und muss stets im Alltag auf dem pädagogischen Bildschirm gehalten werden.
Teamabsprachen zu einer aktiven Elternarbeit
Als sehr hilfreich erweisen sich Elterngespräche, die im Team vorbereitet oder auch gemeinsam durchgeführt werden. Gerade bei Sorgenkindern ist eine gut vorbereitete und abgesprochene Elternarbeit der Schlüssel für positive Entwicklungen beim Kind.
Maßnahmen-Controlling
Der normale Schulalltag enthält so viele Aufgaben und Herausforderungen, dass leicht spezielle Maßnahmen für einzelne Förderkinder zweitweise aus den Augen verloren wird. Deshalb ist es wichtig, dass die Förder-Koordinationslehrkraft alle beschlossenen Maßnahmen (Elterngespräch, Antrag auf sonderpädagogischen Förderbedarf, Besuch beim Kinderarzt, Einbeziehung der Schulpsychologin, Kauf von Schulmaterial, u.a.m.) auch auf ihre Durchführung kontrolliert werden. Dies muss man nicht bei der Schulleitung ansiedeln, sondern das ist bei der Förder-Koordinationslehrkraft besser angedockt, um Widerstände im Kollegium zu minimieren.
Bildung von Wortschatzgruppen bei fehlenden Deutschkenntnissen
Kinder aus den ersten Klassen, die aktuell noch keinerlei oder kaum Deutschkenntnisse haben, sollten in extra Fördergruppen zum Aufbau eines ersten basalen Alltagswortschatzes unterrichtet werden. Kinder in den anderen Jahrgangsstufen werden in den Deutschklassen integriert.
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Weiterführende Literatur

Schulze, F. (2012): Folgen zentraler Lernstandserhebungen: Unterscheiden sich Lehrkräfte in der Auseinandersetzung mit Lernstandserhebungen? Empirische Befunde zu Formen unterrichtsbezogener Steuerungslogik. In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Bildungspolitik und pädagogische Praxis, 104, Heft 1, 43-56.

Sigel, R. (2010): Förderung von leseschwachen Schülern mit und ohne Migrationshintergrund. In: Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus (Hrsg.): ProLesen. Auf dem Weg zur Leseschule – Leseförderung in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern. Donauwörth, 37-56.

 

Grundschulen in sozialen Brennpunkten haben die pädagogische Verantwortung für alle ihre belasteten Kinder.

Die große Zahl der belasteten Kinder erfordert ein professionelles Fördermanagement. 

Die Förderung und Unterstützung der belasteten Kinder erfordert eine gut durchdachte Struktur.