Förderinhalte
mit Blick auf belastete Kinder
Rechtschreiben
Erwerb von Rechtschreibkompetenz– auch mit Fokus DaZ & LRS
Der Erwerb von Rechtschreibkompetenz in den ersten beiden Schuljahren ist für fast alle Kinder ein langer und öfters auch mühseliger Lernweg. Es erfordert extrem viel Übung und die mentale Integration von vielen oft widersprüchlichen kognitiven Herausforderungen. Das gilt auch für einen Großteil der deutschsprachig aufgewachsenen und im Vorschulalter sprachlich gut geförderten Kinder. DaZ-Kinder haben es noch ein gutes Stück schwerer. Sie müssen zusätzliche Lernhürden bewältigen und ein hohes Maß an Lernmotivation und Anstrengungsbereitschaft investieren. Um DaZ-Kindern bei den komplexen Anforderungen des Rechtschreibens effektiv unterstützen zu können, muss man die Ursachen der Lernhürden finden, verstehen und auf einer theoretischen Hintergrundfolie einordnen können. Und dann sollten auch die entsprechenden Fördermaßnahmen passgenau definiert sowie umgesetzt werden, um individuelle Förderung möglich zu machen.
Fast alle Kinder und besonders Kinder mit Deutsch als Zweitsprache haben typische Lernhürden beim Erwerb von Rechtschreibkompetenz zu überwinden. Sie hängen besonders ab
- vom Grad der Fremdheit zwischen Erst- und Zweitsprache in den zentralen linguistischen Strukturen (Konsonanten-Vokal-Folgen, Konsonantenhäufigkeiten, Deklinationen, Flexionen, Konjugationen, Pluralbildungen, Artikelformen, orthographische Strukturen, etc.)
- von der Kenntnis der phonologischen Strukturen in der deutschen Sprache
- von der Automatisierung der Phonem-Graphem-Zuordnungen
- von der Fähigkeit Wörter phonologisch Phonem für Phonem korrekt analysieren und durchgliedern zu können
- von der Fähigkeit Wörter in Silben gliedern zu können und die einzelnen Silben phonetisch genau analysieren zu können
- von den Gedächtnisleistungen für die korrekte Verortung der einzelnen Phoneme im Wort
- vom Umfang des erworbenen Wortschatzes
- von den bereits erworbenen Automatismen bei der Worterkennung
