mit Blick auf belastete Kinder
Das Auffinden der nächstgelegenen Zone der Lernentwicklung (siehe Wygotsky in Cole u.a. 1978) ist der Königsweg der Unterstützung von DaZ-Kindern.
Die grundsätzliche Überlegung ist relativ einfach:
Jedes Kind verfügt zu Beginn der Grundschule je individuell über entwickelte (Vorläufer-)Kompetenzen im Bereich Lesen. An diese entwickelten Kompetenzen grenzt eine meist ausreichend definierbare, nächste eng umgrenzte Zone der Kompetenzentwicklung, die es ermöglicht, dem letztlichen Lernziel „Lesekompetenz“ einen Schritt näher zu kommen.
Würde man die übernächste Zone der Lernentwicklung wählen, tritt das Phänomen der fachlichen Überforderung auf, da ein Lernschritt übergangen worden ist und somit das Kind gar keine echte Möglichkeit hat Erfolg zu haben.
DaZ-Kinder eignen sich die Deutsche Sprache anders an, als mit Deutsch aufgewachsene Kinder. Sie müssen bei bestimmten Lernherausforderungen mehr und andere Konstruktionsprozesse bewältigen. Bei Alphabetisierungsprozessen sowie beim Lese- und Schreibkompetenzerwerb finden sich in der Fachliteratur mittlerweile in fast jeder Publikation Hinweise auf spezifische Schwierigkeiten beim Schriftspracherwerb.
Das sind Hinweise auf bestimmte Konstruktionsprozesse im Schriftspracherwerb, die für viele Kinder (vor allem für langsamere und lernschwächere Kinder) in einer bestimmten Lernphase ein Problem darstellen. DAZ-Kinder stehen natürlich ebenso vor diesen dem Schriftspracherwerb zugesprochenen Lernhürden, wie die deutschen Kinder. Aber DaZ-Kinder haben zusätzliche Lernhürden zu überwinden, die sie als Zweitsprachlerner haben.