schulentwicklung

mit Blick auf belastete Kinder

Pädagogische Leitmotive

Schulentwicklung

Grundschulen in sozialen Brennpunkten haben die pädagogische Verantwortung für alle ihre belasteten Kinder. Diese Aufgabe kann nicht nebenbei geleistet werden, wenn man die Wucht des Umfangs der betroffenen Kinder betrachtet. 

 

Mit mehreren Schulnetzwerkprojekten in sozialen Brennpunkten – finanziert durch die Bildungsstiftung der Stadtwerke München (SWM) – wurde in den Jahren 2015-2020 versucht, ein im Alltag
praktikables Förder- und Unterstützungs-management zu entwickeln. 

Daten daraus zeigen, dass zwischen 25 und 30 Prozent der Kinder stark belastet sind und damit zusätzlichen Förderbedarf haben oder einer multiprofessionellen Unterstützung bedürfen

An drei- bis fünfzügigen Grundschulen entspricht dies 70 bis 150 Kindern pro Schule

70 bis 150 Kinder mit zusätzlichem
Förderbedarf – zum Teil sowohl in fachlichen wie in entwicklungspsychologischen Inhaltsbereichen – sind eine so große Herausforderung, dass hierfür ein nachhaltiger Einstieg in eine strukturelle und pädagogisch gut begründete Schulentwicklung nötig ist. Dass hierfür ausreichend Ressourcen benötigt werden, versteht sich von selbst.

Von folgenden Gedanken lassen wir uns
  • Belastete und bildungsbenachteiligte Kinder haben ein Recht auf individuelle Förderung und Unterstützung.
  • Wir nutzen vielfältige Formen der Förderdiagnostik um den jeweils aktuellen Lernstand der Kinder kennen zu lernen.
  • Wir wollen möglichst genau die nächste Zone der jeweiligen Lernentwicklung erkennen und die Förderung danach ausrichten.
  • Grundlage ist hierbei der Ansatz der individuellen Förderung. Fördergruppen mit belasteten Kindern sollten deshalb klein gehalten werden (maximal sechs Kinder). Jedes Kind sollte individuell diagnostiziert werden.
  • Belastete Kinder haben oft negative Lernerfahrungen. Deshalb muss jegliche Förderung darauf aufgebaut sein, dass die Kinder Erfolge erleben können. Misserfolge und Überforderungen müssen möglichst geringgehalten werden.
  • Didaktik und Methodik sind wichtig. Der Aufbau von pädagogischen und verlässlichen Beziehungen ebenso.
  • Pädagogische Entscheidung bedürfen oft eines multiprofessionellen Ansatzes. Wir stehen deshalb für institutionalisierte Team-Fallbesprechungen und die Etablierung von Jour fixes mit unterschiedlichen Professionen.

Weiterführende Literatur

Bartnitzky, H. (2012): Fördern im Deutschunterricht. In: Bartnitzky, H., Hecker, U. & Lassek, M. (Hrsg.): Individuell fördern – Kompetenzen stärken in der Eingangsstufe (Kl. 1 und 2). Heft 3. Frankfurt am Main.

Bartnitzky, H. & Brügelmann, H. (2012): Fördern – warum, wer, wie , wann?. In: Bartnitzky, H., Hecker, U. & Lassek, M. (Hrsg.): Individuell fördern – Kompetenzen stärken in der Eingangsstufe (Kl. 1 und2). Heft 1. Frankfurt am Main.

 

Die große Zahl der belasteten Kinder erfordert ein professionelles Fördermanagement. 

Die Förderung und Unterstützung der belasteten Kinder erfordert eine gut durchdachte Struktur.

Die Struktur hängt von den jeweiligen Förderbedürfnissen der Kinder ab